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Erfahrungsbericht

Zu früh begonnen zu lernen?

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Freunde und Familie meinten, es sei zu früh, um mit dem Lernen zu beginnen. 

Doch Kathi wusste, was sie tat. 

Kathi Pustelnik, MUG

„Du lernst jetzt schon für den MedAT?? Das ist doch viel zu früh!“, hieß es von allen Seiten. 

Ich solle doch zuerst mal studieren, sagten mir Freunde und Familie.

Meine Freunde hatten zu einem großen Teil maximal 3 Monate gelernt und waren teilweise der Meinung, dass auch nur 3 Wochen reichen würden (Siehe 3 Wochen gelernt - MedAT geschafft!). 

Ich konnte aber bei meinem zweiten Antritt nichts dem Zufall überlassen. 

 

Denn bei meinem 1. Antritt hatte ich den Studienplatz um 2% verpasst. Ich war direkt nach der Matura angetreten und die Vorbereitung war einfach nicht ausreichend gewesen. 

Die Woche drauf war es mir dreckig gegangen. Ich fühlte mich hilflos und wusste nicht, wie ich dieses Jahr angehen sollte. 

Ich wollte doch einfach nur Medizin studieren. Doch dann entschied ich, mich nicht runterziehen zu lassen...

Zwei Wochen nach der Absage begann ich einen Plan für das kommende Jahr zu schmieden. 

Meine 3 Schritte

 

1. Schritt:

Ich entschied mich bis Oktober meinen Kopf komplett frei zu kriegen und fuhr auf Urlaub. 

2. Schritt:

Ich meldete mich für das Studium für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien an. 

Aus 2 Gründen:  

  • Um nicht aus der Übung zu kommen, was Stress- und Prüfungssituationen betrifft. Und um weiterhin „im Lernen zu bleiben“.

  • Um genügend ECTS Punkte für die Kinderbeihilfe zu bekommen. Außerdem überschnitt sich einiges vom Stoff, den man für den MedAT beherrschen muss.

 

3. Schritt:

Parallel zum Studium begann ich 3 mal wöchentlich ca. 2 Stunden für den MedAT zu lernen. 

Ich setzte mir immer wieder kleine Ziele, die ich bis zu einem gewissen Datum unbedingt erreichen wollte. 

1. Ziel: Den Biologie Stoff bis 1. November durchgelesen zu haben. 

2. Ziel: Den Chemie Stoff bis 1. Dezember durchgelesen zu haben. 

3. Ziel: Physik und Mathematik bis 1. Jänner durchgelesen zu haben. 

Parallel dazu machte ich immer wieder kognitive Aufgaben, so wie es mir gerade Spaß machte. 

Ich verfluche immer noch die Tatsache, dass die MedAT-Formel erst nach meinem Antritt gegründet wurde.

Ich hätte mir viel so viel Geld erspart, wenn es die MedAT-Formel schon damals gegeben hätte.

 

V.a. wenn du jetzt schon langsam beginnst zu lernen, empfehle ich dir das Kompendium stark! Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar :)

 

1. Februar
 

Mit erfolgreicher Beendigung meines ersten und einzigen Semesters an der Universität Wien begann ich meine intensivere MedAT Vorbereitung.

Ich stellte mir einen relativ genauen Plan zusammen, wie ich die Monate Februar, März, April, Mai und Juni nun nutzen würde, um bestmöglich vorbereitet zu sein.

Mein Plan 

Biologie:

Im Februar begann ich den ganzen Biologie-Stoff durchzuarbeiten. Ich las mir die Texte durch und schaute mir im Anschluss dazu die Videos (z.B. thesimpleclub) an, bei denen ich meistens mitschrieb - 

Meine Mitschrift war kein „Zusammenfassen“ in dem Sinne, sondern einfach ein Teil meines Lernprozesses, da ich mir durchs Schreiben vieles besser einpräge. 

Chemie:

Im März startete ich dann mit Chemie, wo ich einerseits sehr viel auf mein Wissen aus der Chemie STEOP aus Ernährungswissenschaften zurückgreifen konnte. 

Bei Chemie habe ich die Erfahrung gemacht, dass es gar nicht so verkehrt sein muss, auch mal etwas tiefer „als nötig“ in die Materie hineinzulernen
dadurch entwickelt man ein Verständnis für das Fach, wodurch dann die „banalen“ Dinge, die beim MedAT verlangt werden, plötzlich ganz einfach erscheinen. 

Physik & Mathematik:

Im April beschäftigte ich mich anschließend mit Physik. 

Für Mathematik widmete ich den Mai. 

In Physik und Mathe lege ich dir nahe, dich einfach mit allen wichtigen Formeln extrem intensiv auseinanderzusetzen. 

Ich habe sie oft „umformuliert“:

  • verschiedenartig aufgeschrieben 

  • statt Variablen die zugehörigen Formeln einsetzt

  • mal etwas auf die andere Seite der Gleichung zu bringen 

 

Das kann dir die ein oder andere „böse Überraschung“ beim Test ersparen, wo eine Formel vielleicht plötzlich anders ausschauen könnte als gewohnt.

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Den Juni widmete ich dann ausschließlich dem Wiederholen des gesamten Stoffs und dem Auswendiglernen von Fakten, die ich beim Lernen in den Monaten zuvor noch für den Schluss aufgespart hatte. Unter anderem waren das: 

  • Die ersten 4 Reihen des Periodensystems

  • Elektronenkonfigurationen

  • Logarithmen im Kopf lösen

  • Physik und Mathe Formeln

  • Hormone mit Produktionsorten und Funktionen

Auch hier hätte ich mir die MedAT-Formel gewünscht. Ihr stichwortartiges BMS Skript ist Gold wert.

 

Außerdem beschäftigte ich mich dann knapp vor dem Testtermin auch mit MedAT-Altfragensammlungen. Dabei bekam ich ein Gefühl dafür, worauf in den Jahren zuvor Wert gelegt wurde. 

Außerdem wollte ich für den Fall, dass die ein oder andere Altfrage tatsächlich nochmal drankommt (war der Fall!), gewappnet sein.

 

Für den BMS lernte ich immer am Vormittag. Der kognitiven Vorbereitung widmete ich mich immer Nachmittags. Damit mein Gehirn auf den Ablauf des Tests „geprimed“ wird. 

 

Grundsätzlich machte ich jeden Tag Figuren, Wortflüssigkeit und Zahlenfolgen. Gedächtnis- und Merkfähigkeit kam jeden zweiten Tag dran. 

 

Implikationen, Soziales Entscheiden und Emotionen Erkennen hieb ich mir für den Juni auf. 

 

Textverständnis übte ich kaum, da ich darin generell schon immer sehr gut war. Jedoch würde ich dir empfehlen (falls deine TV-Skills noch ausbaufähig sind), diesem Untertest ausreichend Zeit zu widmen.

 

TV ist einer der Untertests, die sehr lange brauchen, bis man sich verbessert. Aber du kannst hier einige wichtige Punkte rausholen. Und dies solltest du nicht außer Acht lassen.

An diesen eigens erstellten Lernplan hielt ich mich mehr oder weniger ziemlich genau und kam somit auch nie unter Zeitstress. 

Ohne Zeitstress hielt sich folglich auch der psychische Stress, den viele andere Kandidaten bei der Vorbereitung stark verspüren, in Grenzen.

Parallel zum MedAT bewarb ich mich außerdem an der Paracelsus Universität in Salzburg und an der Karl Landsteiner Universität in Krems.

Für die Aufnahmeverfahren dieser Unis (Motivationsschreiben, schriftlicher Test, Interview) nahm ich mir vor den jeweiligen Abgabeterminen / Testterminen / Interviewterminen ausreichend Zeit, um parallel zur MedAT Vorbereitung genügend Zeit dafür investieren zu können.

Den Aufwand des Erstellens von Motivationsschreiben und anderen Bewerbungsunterlagen (mitunter auch auf Englisch) darf man keinesfalls unterschätzen.

Im Endeffekt wurde ich mit dem 27. Platz für meine Mühen belohnt. 

Meiner Meinung nach kann man nicht „zu früh“ beginnen zu lernen. Je länger du dir Zeit nimmst, desto öfter kannst du natürlich den Stoff durcharbeiten. Und desto mehr wirst du dir merken können. 

Außerdem ist wichtig, dass du nicht unter Zeitdruck gerätst. Denn das ist psychisch sehr belastend und raubt dir wichtige Energie.

Andererseits solltest du nicht jetzt schon Vollgas geben.  Wenn du jetzt schon ein paar Stunden pro Woche investierst, reicht das vollkommen für den Anfang!

Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick in meine Vorbereitung geben. Wichtig ist, dass du dein eigenes Tempo findest. Du solltest meinen Lernplan auch nicht 1 zu 1 kopieren, denn vielleicht hast du andere Schwächen und Stärken als ich. Er soll dir lediglich als Inspiration dienen. 

Ich wünsch dir alles alles Gute für deine Vorbereitung! Es ist nicht so schlimm wie du vielleicht jetzt denkst. Und es kann auch sehr viel Spaß machen :)

Deine Kathi

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